Die Künstlergruppe zentralin besteht aus fünf Mitgliedern mit verschiedenen Schwerpunkten in den Bereichen Medienkunst, Informatik und Szenographie. Ziel der Gruppe ist es, verschiedene Perspektiven auf die uns umgebenden medialen Informationen zu eröffnen. Aktuelle Inhalte des Fernsehens und Internets werden durch mehrere Elemente einer Gesamtinstallation analysiert und emotional kommentiert.

Jede Ausstellung des Projekts stellt eine Momentaufnahme der aktuellen Diskussion und Entwicklung innerhalb der Gruppe dar. Die unterschiedliche und teilweise entgegengesetzte emotionale Gestaltung der Einzelinstallationen durch verschiedene Autoren bildet auch Prozesse innerhalb der Gruppe ab. Künstler wie Betrachter erleben die Medien als mittelbare Realität unserer Gesellschaft. Diese Beziehungen zwischen verschiedenen Interpretationen derselben Inhalte lassen sich also auch in dieser "Gesellschaft der Maschinen" als künstlerisches Medium verfolgen.

Eingehende Inhalte, d.h. Videos, Bilder, Texte und Klänge, werden von den Einzelarbeiten nicht nur ästhetisch aufbereitet. Zusätzlich werden in einem assoziativen Speicher abgelegte, von den einzelnen Künstlern gestaltete Medieninhalte und Verhaltensweisen durch eine emotional-subjektive Bewertung des eingehenden Datenstroms abgerufen. Teile dieses eingehenden Stroms werden in Echtzeit durch ein neuronales Netz nach Kategorien wie Stimmung und Thema bewertet. Das zentrale neuronale Netz wird im Voraus von den Mitgliedern aufgrund ihrer subjektiven Erfahrungen trainiert.

zentralin setzt sich mit der zunehmenden Technisierung und Mechanisierung menschlicher Kommunikation und Realität auseinander und stellt dabei die Summe einer Vielzahl von Einzelreaktionen seiner Mitglieder dar.

Clemens Anders
Holger Förterer
Philipp Rosenbeck
Niko Vahrenkamp
Kai Welke